
Lange habt ihr gewartet, endlich ist es da: "Star Wars The Force Unleashed". Gehyped wurde das Spiel wie kaum ein anderes: Technik Demos, Trailer und einen extra zur Geschichte geschriebenen Roman verkürzten die Wartezeit auf das nächste virtuelle Kapitel der Star Wars Geschichte. Ob euch das Highlight 2008 erwartet oder doch nur ein schwarzes Loch in einer weit, weit entfernten Galaxis, erfahrt ihr bei uns.
Ein Schüler, bereit die Galaxie zu verändern
Ein Moment auf den jeder zockende Star Wars Fan seit Ewigkeiten gewartet hat wird mit "Force Unleashed" Realität: Ihr übernehmt die Kontrolle über Darth Vader und eines wird sofort klar, Star Wars hat sich nie besser gespielt. Dank der Havok Engine könnt ihr eurem Sadismus freien Lauf lassen. Doch zurück zur Story: Darth Vader findet bei einem Angriff auf Kashyyyk, dem Heimatplaneten der Wookies, einen überlebenden Jedi. Kurz bevor er diesen mit seinem Laserschwert Niederstrecken konnte, entreisst ihm jemand dank Machtgriff seine todbringende Waffe. Dieser Jemand ist der damals noch junge Protagonist des Spiels, von dessen Fähigkeiten Vader so fasziniert ist, dass er ihn für eine Sith-Ausbildung in seine Obhut nimmt. Nach einem Zeitsprung von 15 bis 18 Jahren schlüpft ihr schließlich in die Haut des Vader-Lehrlings.
Der Junge ist bereits erwachsen und trägt den verheißungsvollen Namen Starkiller. Ihr schmiedet nun zusammen mit Darth Vader einen Meisterplan, um den Imperator zu stürzen und die Herrschaft über die Galaxis zu erlangen. Dazu tötet ihr die letzten Überlebenden Jedis, um eure Verbindung mit der dunklen Seite zu stärken. Zur Freude aller, die schon immer einmal wissen wollten, wie die Rebellenallianz entstand, wird genau dies zum Hauptthema des Spiels. Hier zeigt sich auch die größte Stärke von "The Force Unleashed": Die Story! Sie hat alles, was man von einer typischen Star Wars Geschichte erwartet, inklusive unzähliger kleiner Details, die jedem Fanboy das Herz höher schlagen lassen.
Ein Film zum Spielen
Ihr reist im Spielverlauf von Planet zu Planet, während Darth Vader euch eure aktuellen Missionsziele vorgibt. Dabei gibt es viel zu sehen: Die Trümmer des Jedi-Tempels in Coruscant, Felucia, Nar Shaddaa und selbst den Todesstern macht ihr unsicher. Gelegentlich flimmert ein „Level Up“ über den Bildschirm und ihr könnt Punkte in drei unterschiedlichen Kategorien verteilen. So dürft ihr eure Machtfähigkeiten verbessern, Grundstatistiken erhöhen und neue Angriffskombos erlernen.
Die Level sind Actionspiel-typisch sehr linear aufgebaut, trotzdem gibt es viele Verzweigungen, die euch zu versteckten Jedi-Holocrons führen, die Extras wie zusätzliche Lichtschwerter und Kostüme freischalten. Generell kommt durch die wunderschöne Grafik und den epischen Soundtrack zu jeder Zeit Star-Wars-Feeling auf. Die Grafik selbst ist genial! Charaktere, Mimik, Umgebungen, Bewegungen, Explosionen, Laserschwerter: alles sieht so aus, wie man es von einem Next-Gen-Spiel erwartet, vielleicht nicht ganz in einer Liga mit Crysis, aber dennoch eines der grafisch spektakulärsten Spiele der letzten Zeit.
Auch an den Soundeffekten und dem Soundtrack gibt es nicht viel zu rütteln. Egal was ihr macht, es passt zur Filmvorlage und wird zu jeder Zeit von den entsprechenden John Williams Melodien untermalt. Einzig und allein das für "The Force Unleashed" produzierte Theme kann nicht ganz mit den zeitlosen Klassikern mithalten, die ansonsten im Spiel zum Einsatz kommen.
So sehr "Star Wars: The Force Unleashed" an einen spielbaren Film erinnert, so tut es das leider auch was die Länge betrifft. Trotz unzähliger Tode betrug meine Spielzeit nach Beenden der letzten Mission gerade einmal 5 Stunden und 20 Minuten. Doch zum Glück findet die Motivation hier kein plötzliches Ende, denn das Sammeln der restlichen Holocrons, um die letzten noch fehlenden Extras freizuschalten, kann auch das zweite Durchspielen noch versüßen. Wer darauf keine Lust hat, wird immernoch seinen Spaß damit haben, ab und zu mal ein paar Sturmtruppen zu Grillen und sich dank der genialen Physik-Engine mit der Macht auszutoben.
Eingeschränkt meine Sicht ist
Nicht die Dunkle Seite der Macht trübt euren Blick, sondern die teilweise schreckliche Kameraführung. Alle zwei Minuten seid ihr damit beschäftigt, die Sicht nachzujustieren. In hitzigen Gefechten wird es euch nicht nur einmal passieren, dass der Überblick flöten geht. Ansonsten gibt es, zumindest in der deutschen Version noch kleinere Zwischenfälle, in denen die Zwischensequenzen nicht ganz lippensynchron sind. Die Synchro an sich ist jedoch hervorragend, nur Darth Vaders Stimme stimmt nicht mit der aus Episode 3 über und klingt daher etwas gewöhnungsbedürftig. Diese kleineren, nervigen Fehler sind dem Spiel jedoch zu verzeihen und wirken sich nur geringfügig negativ auf das Gesamturteil aus.
Ausgezeichnet mit den folgenden GameRadio-Awards:

