Vor einigen Wochen erschien der neueste Ableger der „Call of Duty“-Reihe für die Xbox 360 und avancierte sofort zum Topseller. Das Spiel bestach durch eine dichte Atmosphäre, klasse Grafiken und eine Soundkulisse, von der so manches Spiel nur träumen kann. Rechtzeitig zum Launch der Wii brachte Activision auch eine Umsetzung für Nintendos Zugpferd heraus. Ob der Titel dem guten Ruf der Xbox 360-Version gerecht werden kann, erfahrt ihr in unserem Review.
Welcome to (W)WII
An der Story hat sich nicht viel geändert. Ihr kämpft wie gehabt im Jahre 1944 auf Seiten von England, Amerika, Frankreich und Polen gegen die Wehrmacht. Als einer der Soldaten der genannten Länder versucht ihr, das Hinterland Frankreichs nach der Invasion der Alliierten zu sichern und am Ende sogar Paris zu befreien um damit die Nazis in die Flucht zu schlagen.
Ein Schuss in den Ofen?
Wie ein echter Soldat kämpft ihr euch durch verschiedene Vororte und befolgt die Befehle eurer Vorgesetzten. Ihr habt stets eine Mission, die ihr per Knopfdruck noch einmal genauer ansehen könnt. Habt ihr eine Aufgabe abgeschlossen, speichert das Spiel automatisch - eine Quicksave-Funktion gibt es leider nicht. Da die Aufträge im Schnitt aber nur etwa zehn Minuten dauern, sollte dies kein Problem darstellen. Ein größeres Manko ist hingegen die Technik: Die Grafik ist auf Gamecube-Niveau und schon "Call of Duty 2: Big Red One" sah auf dem Spielewürfel besser aus. Die Texturen sind sehr matschig und bei größeren Schlachtszenen kommt es oft zu Rucklern, die auch die Steuerung stark beeinträchtigen.
Es gibt jedoch einen kleinen Hoffnungsschimmer: die Raucheffekte sehen klasse aus und der Sound muss sich hinter dem Xbox 360 Vorbild nicht verstecken. Zwar werden keine 5.1 Effekte geboten, aber auch so klingt das Spiel sehr gut. Die Geräusche sind allesamt authentisch und die Hintergrundmusik, die eher spärlich eingesetzt wird, unterstützt die dichte Atmosphäre. Aber kommen wir nun zu der Steuerung, die..
Rumgefuchtel oder Präzision?
... den eigentlichen Kaufgrund der Wii-Version darstellen sollte. Die Art der Eingabe ist der Steuerung mit einer Maus sehr ähnlich. Die Waffe ist stets im Mittelpunkt und der Bildschirmausschnitt bewegt sich mit den Bewegungen mit. Das alles geht nach einiger Einspielzeit prinzipiell gut von der Hand, jedoch zickt die Steuerung in engen Räumen etwas herum, da man sich nicht schnell genug drehen kann. Auch wenn einem ein Gegner auf die Pelle rückt, zeigen sich Macken: In diesen Momenten muss man mit der Fernbedienung und dem Nunchuck die Armbewegungen nachahmen, um den feindlichen Soldaten wegzudrücken. Das würde bestimmt Spaß machen, wenn die Bewegungen richtig erkannt werden würden. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Wii-Steuerung die normale Controllersteuerung leicht hätte ersetzen können, wenn sie denn richtig umgesetzt worden wäre. Doch die vielen Ruckler und die schlechte Bewegungserkennung machen dieses Vorhaben leider größtenteils zunichte.