Mit „SingStar Vol. 2“ schickt Sony Computer Entertainment Europe (SCEE) bereits die zweite Karaoke-Compilation für PlayStation 3 auf die heimischen Parties. Ob ein neuer Spielmodus sowie Verbindungsmöglichkeiten mit der PlayStation Portable die Anschaffung der Blu-ray Disc rechtfertigen, oder ob Einsteiger mit „SingStar Vol. 1“ besser beraten sind, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Test.
Das Erfolgsfranchise im Next-Gen-Aufwind
Sonys Goldesel-Franchise „SingStar“ hat sich seit der Erstveröffentlichung vor vier Jahren in den PAL-Regionen bereits über zwölf Millionen Mal verkauft. Fast die Hälfte aller abgesetzten Karaoke-Exemplare wanderte dabei zwischen April 2007 und März 2008 über die europäischen Ladentheken. Allein in Deutschland sind bereits ganze 16 „SingStar“-Episoden für PlayStation 2 erhältlich. Warum sollte der geneigte Hobby-Sänger also auf die Next-Gen-Variante umsteigen? Als Hauptgrund wäre wohl der ständig wachsende „SingStore“ zu nennen. Während die Songauswahl der PlayStation 2-Titel meist nur zu 30 bis 40 Prozent den persönlichen Geschmack treffen, könnt ihr euch mit Hilfe der Download-Tracks eine individuelle Musik-Datenbank zusammenstellen. Extrovertierte Entertainer präsentieren ihre Performances zudem per EyeToy-Kamera oder PlayStation Eye anderen Spielern auf der Online-Plattform „My SingStar online“. Eine Import-Funktion aller PlayStation 2-Songs aus eurer Spielesammlung auf die PlayStation 3-Festplatte wäre sicher ein tolles Feature gewesen, ist jedoch aufgrund der fehlenden Abwärtskompatibilität der neueren PlayStation 3-Modelle nicht mehr möglich.
Muttis Oldie-Favoriten und aktuelle Ohrwürmer
Die Trackliste von „SingStar Vol. 2“ ist mit 30 Hits aus den letzten vier Jahrzehnten sehr abwechslungsreich geraten. Darunter finden sich Klassiker wie „You Sexy Thing“ von Hot Chocolate oder „Englishman in New York“ von Sting sowie aktuelle Chart-Stürmer wie „Apologize“ von Timbaland feat. One Republic oder „Ruby“ von den Kaiser Chiefs. So gut wie jeden Song hat man schon einmal im Radio, auf MTV oder Muttis Lieblingsplatte gehört. Im Gegensatz zu Activisions Rocker-Simulation „Guitar Hero“ beinhaltet „SingStar“ ausschließlich Original-Tracks mit den zugehörigen Musikvideos. Trotz hochauflösender Qualitäten der PlayStation 3 sind diese zum größten Teil jedoch nur in SD-Auflösung auf der Blu-ray-Disc zu finden. Hier sollte Sony in Zukunft noch ein wenig nachbessern, um die Möglichkeiten der Next-Gen-Konsole voll auszuschöpfen. Die komplette Trackliste aus "SingStar Vol. 2" findet ihr
»hier.
Harmonische Duette und erbitterte Gesangs-Duelle
Am Spielprinzip von „SingStar“ hat sich auch auf der PlayStation 3 nicht viel geändert. Eure Lieblingssongs bestreitet ihr entweder allein oder mit einem Freund in den Modi „Duell“ (zeitgleich dieselben Passagen singen), „Duett“ (abwechselnd singen), „Üben“ oder „Gib das Mikro weiter“ für mehr als zwei Spieler. Hierbei habt ihr die Wahl aus drei Schwierigkeitsstufen die bestimmen, wie gut ihr die entsprechenden Noten treffen müsst, um Punkte zu bekommen. Während eurer Darbietung werden dann der entsprechende Songtext sowie die zugehörigen Noten anhand von farbigen Balken angezeigt. Umso lückenloser ihr diese mit eurem Gesang ausfüllt, desto mehr Punkte bekommt ihr. Während ihr in den bisherigen SingStar-Episoden in Duetten entweder nur gleichzeitig oder abwechselnd singen konntet, bietet der neue „Harmonie-Duett Modus“ die Möglichkeit, mehrstimmige Performances hinzulegen. Dabei werden die Textzeilen für Spieler 1 am oberen und der Text für Spieler 2 am unteren Bildschirmrand angezeigt. Euer Talent für harmonischen Zwiegesang könnt ihr unter anderem in „California Dreamin“ von The Mamas & The Papas oder in „Freedom `90“ von George Michael unter Beweis stellen.
Individuelle Skins und Remote Play
In optischer Hinsicht hat sich bei „SingStar Vol. 2“ einiges getan. Wie „Vol. 1“ bringt auch die neue Compilation zahlreiche Skins mit. Diese bestehen aus einem animierten Hintergrundbild und zugehöriger Musik – einmal ausgewählt, ersetzt das Skin die herkömmliche Spielnavigation und begleitet euch durch die Liedauswahl. Anhand einer alphabetischen Ordnung könnt ihr hier schnell und übersichtlich durch die Song-Datenbank stöbern. Kürzlich heruntergeladene Tracks sowie Harmonie-Duette werden außerdem mit einer Kennzeichnung versehen. Ebenfalls neu ist die Remote Play Funktion für Sonys Handheld PlayStation Portable. So könnt ihr jederzeit von unterwegs aus per W-LAN auf den „SingStore“ sowie „My SingStar online“ zugreifen.
Song-Nachschub und Video-Peinlichkeiten
Habt ihr einmal genug von der vorgefertigten Song-Auswahl in „SingStar Vol. 2“, lässt sich die Musik-Datenbank ganz einfach über Sonys „SingStore“ aufstocken. Über den Menüpunkt „Online“ gelangt ihr per Login zum umfangreichen Shop-System. Dort finden sich momentan bereits 336 Songs aus den Genres Rock, Indie, Pop, RnB oder Rap sowie neue Skins. Der „SingStore“ wird in regelmäßigen Abständen von zwei Wochen mit weiteren Tracks ergänzt. Jeder Song schlägt mit einem recht fairen Preis von 1,49 Euro zu Buche und kann bequem per Kreditkarteneinzug bezahlt werden. Auf der Online-Plattform „My SingStar online“ könnt ihr eure Schnappschüsse oder Performance-Videos der SingStar-Community präsentieren. Hierfür legt ihr ein Profil an, in dem auch eure Highscores und Lieblingssongs angezeigt werden. In der Community-Galerie könnt ihr euch die Videos anderer Spieler anschauen und diese bewerten. Bereits rund 140.000 User haben sich schon bei „My SingStar online“ registriert und knapp 20.000 Videos veröffentlicht. Wir dürfen also gespannt sein, welche neuen Community- und Spielfeatures Sony demnächst noch aus dem Ärmel zaubern wird.
Ausgezeichnet mit den folgenden GameRadio-Awards:
