Besser spät als nie! Das hat sich auch Sony gesagt und Jahre nach dem ersten Prügel-Auftritt von Mario, Luigi & Co. seine eigene Version einer chaotischen Klopperei veröffentlicht. Besser spät als nie! Das haben auch wir uns gedacht. Wir haben uns PlayStation All-Stars Battle Royale vorgenommen und unsere eigene Version eines Videospiel-Tests veröffentlicht. Jetzt seid ihr am Zug. Wir laden euch nachträglich ein, sämtliche Details über das Spiel zu erfahren. Besser spät als nie...
Natürlich muss sich Sonys
PlayStation All-Stars Battle Royale den Vergleich mit Nintendos
Super Smash Bros. gefallen lassen. Mit Blick auf die Historie der Nintendo-Serie stellte ich dabei überraschend fest, dass der erste Teil bereits 1999 erschien. Damit hat sich Sony in der Tat reichlich viel Zeit gelassen, das Konzept des direkten Konkurrenten zu adaptieren.
Bewährtes Konzept im neuen Gewand
Die Figuren aus dem Nintendo-Universum sind - bis auf ein paar wenige Ausnahmen - knuffig, putzig und kinderfreundlich. Sony richtet sich mit seinen Marken oftmals aber auch an eine erwachsene Zielgruppe. Weniger bunt und schrill, dafür härter und cooler. Da es Sony aber dennoch an markigen Charakteren mangelt, wurden kurzerhand ein paar bekannte Figuren von Drittherstellern geliehen. Gastauftritte gibt es beispielsweise von Dante aus
Devil May Cry, dem Fighter Heihachi aus dem Beat'em Up
Tekken oder auch Raiden aus der
Metal Gear-Serie. Das Line-Up des Spiels liest sich ohnehin wie ein kleines Who-is-Who der Videospielszene. Dabei beweist ein Blick auf die Kämpferriege, dass Sony über reichlich All-Stars verfügt. So kommen neben Nathan Drake auch Cole MacGrath aus
InFAMOUS genauso wie Ratchet, Clank, Jak und Daxter zum Einsatz. Meisterdieb Sly Cooper darf ebenso mitmischen wie die dicke Pinzessin aus dem Download-Spiel
Fat Princess. Ihr seht schon, die Auswahl an spielbaren Charakteren ist bunt gemischt.
Zur bunten Mischung braucht es nun aber auch noch ein gelungenes Kampfsystem, um Nintendo das Wasser abzugraben. Hier geht Sony einen gänzlich anderen Weg als Nintendo. Während es bei
Super Smash Bros. das Ziel ist, die Gegner von der Bildschirmfläche zu bugsieren, setzt Sony auf eine schiere Punktejagd. Jede erfolgreiche Attacke wird mit ein paar Punkten belohnt, die jedoch leider nicht auf dem Bild zu sehen ist. Erst nach Abschluss des Gefechts erfolgt eine Abrechnung.
Ebenso nicht vorhanden ist eine Anzeige für Lebensenergie. Diese wurde zugunsten einer dreigeteilten Energieleiste für Spezialangriffe gestrichen. Eine volle Leiste vorausgesetzt, kann der Spieler einen der Sonderangriffe durchführen, die je nach Spielcharakter natürlich unterschiedlich ausfällt. Diese Spezialattacken sind auch die einzige Möglichkeit, einen Gegner ins Nirwana zu pusten.
Die Kunst des Balancing
So weit, so gut. Das größte Problem bei Beat'em Ups, egal welcher Art, ist jedoch das Balancing der einzelnen Spielfiguren. Hier hat Sony leider seine Hausaufgaben nicht zu unserer vollen Zufriedenheit gemacht. Gerade die Effektivität der Superattacken schwankt bei den einzelnen Charakteren doch sehr stark. Erschwerend hinzu kommt, das es für einen erfolgreichen Block schon ein verdammt gutes Timing braucht, was für zusätzlichen Frust sorgen kann.
Legt man
PlayStation All-Stars Battle Royale auf einer Party ein, mag letzteres vielleicht gar nicht so sehr ins Gewicht fallen. Allerdings ergeben sich hier neue Probleme. Denn im Vierspieler-Modus zoomt das Geschehen so weit heraus, dass der einzelne Spieler seine liebe Not hat, noch etwas, auf dem ohnehin schon mit Effekten vollgestopften Bildschirm, zu erkennen.
Die Überfrachtung auf dem Screen überdeckt dann leider auch die liebevoll gestalteten Arenen ein wenig. Die Kampfareale sind immer jeweils an eines der Videospiel-Marken angelehnt und verändern sich auch im Verlauf der Schlacht. Ebenso passend dazu gibt es dann auch den dazugehörigen Soundtrack, der mitunter für
PlayStation All-Stars Battle Royale ein wenig abgeändert wurde.
Arcademodus für Einzelspieler
Wie schon
Super Smash Bros. spielt
PlayStation All-Stars Battle Royale seine Stärken erst im Mehrspielermodus so richtig aus. Dennoch hat Sony dem Spiel natürlich auch einen Arcademodus für Einzelspieler verpasst. Hier gibt es zu jedem Charakter eine kleine Hintergrundgeschichte, die allerdings mehr schmückendes Beiwerk ist.
Packend sind mitunter dafür die Herausforderungen, die es für jede Spielfigur gibt. Die einzelnen Abschnitte lassen sich zum Beispiel nur durch die Verwendung bestimmter Aktionen überstehen. Manchmal gilt es auch nur die gegnerischen Attacken zu überleben. Hier wird jedenfalls mehr Varianz geboten als beim leider recht eintönigen Arcademodus. Ein wenig Übung ist dabei aber durchaus gefordert. Diese könnt ihr euch gut im Trainingsmodus holen oder auch mit den Tutorials eure Fertigkeiten verfeinern.
Anschließend seid ihr dann bestimmt auch bereit für die Online-Kämpfe in
PlayStation All-Stars Battle Royale. Das Spiel verfügt über ein Matchmaking-System, erstellt Tuniere und Ranglisten-Spiele. Ein großes Lob hat sich Sony auch für das Zusammenspiel PlayStation 3- und Vita-Besitzern verdient. Problemlos können Handheld- und Heimkonsolenbesitzer gegen einander antreten. Dank der Synchronisierung mit dem PlayStation Network ist der Spielstand dann auch auf beiden Geräten immer up-to-date. Toll finden wir auch das Cross-Buy Feature von
PlayStation All-Stars Battle Royale. Käufer der Version für die PlayStation 3 können sich die Fassung für ihre PlayStation Vita umsonst herunterladen. Der umgekehrte Weg funktioniert jedoch leider nicht.