Mit der Veröffentlichung von Resistance 3 führt Entwickler Insomniac Games die Geschichte um die weltweite Bedrohung durch die Chimeras endlich weiter. Nachdem sich Nathan Hale, der Held aus Resistance: Fall of Man und »Resistance 2 (GameRadio-Wertung: 91%), aufopferungsvoll für die Menschheit einsetzte, schlüpft ihr nun in die Haut des ausgemusterten Soldaten Joseph Capelli und versucht einmal mehr die Aliens von der Erde zu vertreiben. Welche Schritte dafür in Resistance 3 unternommen werden, erfahrt ihr in der folgenden Review.
Die Bedrohung nimmt kein Ende... oder doch?
Im Laufe des Jahres 1908 kam der vernichtende Chimera-Virus auf die Erde und hat in kürzester Zeit große Teile der Menschheit zu gräßlichen Monstern mutieren lassen. Die Zahl explodierte regelrecht in den kommenden Jahren, die Leben der Nichtinfizierten wurde geprägt von Krieg und Ausbeutung. Das ging solange, bis sich eines Tages der Soldat Nathan Hale den Bösewichten in den Weg stellte und erste erfolgreiche Schritte gegen die Bedrohung unternehmen konnte. Ihm gelang es unter anderem, einen der Haupttürme der Kreaturen in Mexiko zu zerstören. Da Nathan Hale schon seit dem ersten Teil mit dem Chimera-Virus infiziert war, musste ihn sein Freund und Kamerad Joseph Capelli am Ende des zweiten Ablegers von den Qualen der Krankheit befreien.
Das Resultat der langjährigen Invasion ist auf dem ganzen Planeten spürbar, mehr als 90% der Erdbevölkerung wurde getötet. Die meisten Städte waren komplett in Schutt und Asche zerlegt, nur noch wenige haben ein neues Zuhause in den Ruinen gefunden. Die Chimeras bevölkern weiterhin das Terrain. Vier Jahre nach den Ereignissen von
Resistance 2 besucht der schon längst totgeglaubte Dr. Malikov den sich im Ruhestand befindlichen Soldaten Joseph Capelli, um ihm eine wichtige Nachricht zu überbringen. Der Wissenschaftler glaubt einen Weg gefunden zu haben, sich im Kampf gegen die Chimera einen wirkungsvollen Vorteil zu verschaffen. Hierfür ist es jedoch notwendig zum Zentrum der Aliens nach New York zu reisen, um dort, wie einst Nathan Hale, einen so genannten Terraformer zu zerstören. Joseph Capelli zögert nicht lange, lässt sein krankes Kind und seine Frau zurück und begibt sich mit Dr. Malikov auf die Reise nach New York um endgültig die Invasion zu stoppen. Doch auf dem Weg gibt es so einige Hindernisse zu überwinden.
Kampf zu Lande, zu... eigentlich überall!
Insgesamt erwarten euch 20 Kapitel, die nahtlos ineinander Übergehen und euch zu Boden, Wasser und zu Luft quer durch die USA im Look der 60er Jahre reisen lässt. Mit dem Boot geht es über den legendären Mississippi, zu Fuß und mit dem Zug durch die Wälder einiger Orte in Pennsylvania und bis zum Ziel im verschneiten New York mit dem Flugzeug. Ihr merkt sicher schon: Die eintönigen Spielabschnitte gehören der Vergangenheit an und wurden durch eine Vielzahl verschiedener Level-Designs ersetzt. Was ebenfalls grundlegend mit dem dritten Serienteil geändert wurde ist die automatische Regenerierung der Lebensenergie, wenn man einige Zeit nicht getroffen wird. Eine super Neuerung, die dem Shooter nur zu Gute kommt und ein komplett anderes Spielgefühl einbringt.
Auch wenn
Resistance 3 im Grunde linear verläuft, geben die Entwickler dem Spieler in den wirklich wichtigen Situationen unzählige Möglichkeiten an die Hand, sich der feindlichen Bedrohung zu erwehren. So habt ihr genug taktischen Freiraum, egal ob Scharfschütze oder eher Sturmkämpfer. Dies ist auch lebensnotwendig, da die KI der Gegner selbst auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad überwiegend kampfeslustig und vor allem schlau daher kommt.
Um euch zur Wehr zu setzen, könnt ihr einmal mehr auf das außergewöhnliche Waffenarsenal zurückgreifen, insgesamt 12 Waffen sind über das Waffenrad auswählbar. Wieder mit dabei sind beispielsweise Bullseye, Marksman sowie weitere altbekannte Modelle. Insomniac Games hat sich aber auch zusätzlich neue Modelle einfallen lassen, wie unter anderem dem Atomisierer, der Gegner mit einem tödlichen Stromschlag beschießt und kurzer Hand ins Land der Träume schickt. Was das
Resistance-Franchise neben dem Waffenarsenal ebenfalls ausmacht, sind die einzigartigen und häufiger aufkommenden Bosskämpfe gegen übergroße Monster oder gar Transport- sowie Kampfschiffe, die auch hier wieder genügend vorkommen.
Kleiner aber doch grandios
Als erster Exklusivtitel unter der Fahne von Publisher Sony enthält der Multiplayer von
Resistance 3 den sogenannten Online-Pass. Erst durch Eingabe des zwölfstelligen Codes oder durch Kauf im PlayStation Store ist es überhaupt möglich, dass ihr die Online-Funktionen des Shooters nutzen dürft. Hier machen es andere Publisher deutlich besser, indem sie dem Käufer eine Testphase für die ersten Gehversuche zur Verfügung stellen.
Sobald der Online-Pass eingelöst ist, erhaltet ihr vollen Zugriff auf den Multiplayer-Modus und dessen Funktionen. In diesem erwarten euch Online-Gefechte mit bis zu 16 Spielern. Auffällig hierbei ist, dass die aus dem Vorgänger wirklich liebgewonnenen Matches mit mehr als 60 Teilnehmern komplett gestrichen wurden. Auf dem Schlachtfeld fällt dies jedoch nicht allzu sehr auf, da die zur Verfügung stehenden Karten deutlich kleiner gestaltet wurden. Zusätzlich könnt ihr auch online sowie offline im Koop-Modus die Story sowie den Multiplayer bestreiten, eine alternative Geschichte gibts es allerdings diesmal nicht.
Zur Auswahl stehen neben den klassischen sowie teambasierten Deathmatch- und Capture-the-Flag-Modi auch noch "Manöver", "Durchbruch" sowie "Kettenreaktion". "Manöver" ähnelt dem aus
»Killzone 3 bekannten Modi "Einsatz", in dem ihr verschiedene Missionsziele auf der Karte erledigen müsst um den Sieg an euch zu reißen. Mit "Durchbruch" nimmt eine Gruppe die Position der Angreifer und die andere die der Verteidiger ein. Bei "Kettenreaktion" sind auf der ganzen Karte kleine Standorte verteilt, die von einer Rasse eigenommen und bis zum Ende der Runde gehalten werden müssen.
Vor jedem Match wird entschieden, ob ihr auf den Seiten der Menschen oder der Chimera in den Kampf treten wollt. Wobei die Auswahl der Klasse keine Auswirkung auf die Waffen beziehungsweise Ausrüstung hat. Neben einer Primärwaffe und einer Granate müsst ihr euch noch für verschiedene Attribute sowie Spezial-Fähigkeiten entscheiden. Durch erhalten von Erfahrungspunkten während der Online-Matches steigt ihr im Level auf, für jede neue Stufe erhaltet ihr Freischaltpunkte für neue Waffen, Granaten, Fähigkeiten oder Attribute. Der größte Kritikpunkt im Onlinegeplänkel (Stand: Patch 1.02) sind die teilweise massiven Einbrüche der Framerate während rasanter Multiplayer-Partien, bei denen das Spiel für kurze Zeit komplett den Geist aufgibt und keine Eingaben mehr möglich sind. Das Entwicklerteam von Insomniac Games hat aber bereits angekündigt, dass in Kürze ein Patch veröffentlicht werden soll, der sich um die Performance kümmert.
Ein Glanzstück
Im Hinblick auf die technische Umsetzung darf man keine Präsentation im Stile eines
Killzone 3 erwarten,
Resistance 3 braucht sich aber auch nicht für die dargebotene Leistung schämen. Dem Entwicklerteam ist es fast perfekt gelungen eine überzeugende Kulisse im Stil der 60er Jahre auf die Beine zu stellen. Lediglich die Gestaltung der Gesichter ist nicht immer glücklich gelungen, was unter anderem ein freischaltbares Video sehr amüsant zur Schau stellt. Sehr stimmig und zu jeder Situation passend ausgewählt ist die akustische Untermalung des Shooters.