Endlich ist es soweit, mit der Veröffentlichung von 2K Marins BioShock 2, kann die Spielergemeinde erneut in die Unterwassermetropole Rapture abtauchen, um dieses Mal in der Gestalt eines Big Daddy, verloren gegangene Little Sisters ausfindig zu machen. Ob euch nur eine lieblose Fortsetzung erwartet oder der Titel an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen kann, erfahrt ihr im Test zum nervenaufreibenden Actionspektakel BioShock 2.
Es ist noch kein Ende in Sicht
Die in den tiefen des Ozeans liegende Stadt Rapture wurde errichtet, um klügsten Köpfen der Menschheit einen Ort zu bieten, wo sie sich vollkommen auf ihre Ideen und deren Umsetzung konzentrieren können, ohne sich dem Druck oder der Beeinflussung von Regierung und Religion auszusetzen. Der Schwerpunkt der dort lebenden Wissenschaftler lag in der Gentechnik und der Erforschung der noch unbekannten Substanz ADAM. Das genveränderte Material testete man an menschlichen Einwohnern der Stadt, worauf sie unermessliche Kräfte erhielten, sich jedoch letzendlich selbst ins Chaos stürzten.
Fast zehn Jahre nach den Ereignissen von
»BioShock hat sich an dem geheimnisvollen Ort kaum etwas getan, Splicer schleichen auf der Suche nach kostbarem ADAM noch immer durch die verlassenen Gänge, anderenorts hört man Little Sisters weinen oder das stampfen von Big Daddys, die mit ihrer kleinen Schwester auf der Schulter nach Leichen suchen. Einzig an der Führung Raptures hat sich etwas geändert. Die Stadt wird nun von Sophia Lamb regiert, die eine neue, außerordentlich starke und wendige Generation von Einwohnern entwickelte – die Big Sisters.
Wart ihr in
BioShock noch in der Haut des menschlichen Protagonisten Jack unterwegs, wandelt ihr in
BioShock 2 in der Gestalt eines Big Daddy in der unheimlichen Unterwasserstadt umher. Doch seid ihr kein Serienmodell, technisch der Alpha-Serie zugeteilt aber auf Delta getauft, besitzt ihr besondere Fähigkeiten. Einst der Beschützer einer Little Sister, wurdet ihr aus mysteriösen Gründen von ihr getrennt und begebt euch auf die Suche nach dem kleinen Mädchen.
Altes bewährt sich eben
Am Gesamtkonzept von
BioShock 2 wurde nicht viel verändert. Es sind eher die kleinen Verbesserungen, die den Spielfluss im Vergleich zum Vorgänger deutlich erleichtern. So wurden beispielsweise die nervigen und langwierigen Rohrrätsel komplett über Bord geworfen und durch ein kleines Minispiel ersetzt, welches in kurzer Zeit zum Erfolg des Hack-Angriffes führt. Aber auch die störende Prozedur beim Aufladen der EVE-Substanz geht nun einfacher von der Hand.
Abgesehen von neuen Variationen der Splicer, den altbekannten Big Daddies und den mechanischen Verteidigungseinrichtungen bekommt ihr außer den Big Sisters keine neuen Gegnertypen zu Gesicht. Was nicht heißen soll, dass man sich mit ruhigem Gewissen durch die unergründlichen Tiefen der Stadt bewegen kann. Solltet ihr auf eine Big Sister stoßen, stellt euch auf einen harten und mühsamen Kampf ein, der auch auf leichtestem Schwierigkeitsgrad nicht ohne ist.
Verbessertes Handling
Um euch im Kampf gegen die wildgewordenen Splicer oder die mächtigen Big Sisters zur Wehr zu setzen, stehen eurem Big Daddy eine Unzahl an Waffen sowie Plasmiden zur Verfügung. Im ersten Teil noch einer der am häufigsten erwähnten Kritikpunkte, könnt ihr nun in
BioShock 2 Waffen und Plasmide getrennt voneinander einsetzten, um Feinden noch mehr einzuheizen. Mit der rechten Aktionstaste benutzt ihr eure Waffen wie den Bohrer, Maschinengewehr oder Bomben. Während ihr mit der linken Aktionstaste Gebrauch von euren übernatürlichen Fähigkeiten in Form der Plasmide macht. Hier habt ihr nun auch die Möglichkeit, Plasmide miteinander zu kombinieren. Während des Spielverlaufs stoßt ihr in
BioShock 2 neben Munitionsspendern mitunter auch auf so genannte „Gatherer's Garden“-Automaten. Habt ihr genügend ADAM im Spiel gesammelt, könnt ihr dieses gegen nützliche Plasmide, Fähigkeiten oder Gadgets eintauschen.
Um an das wertvolle ADAM zu gelangen, müsst ihr eure Little Sister zu einer Leiche bringen und sie dann absetzen. Das kleine Mädchen entzieht nun dem Kadaver die Flüssigkeit. Während dessen müsst ihr sie vor einer Schar von Splicern beschützen. Nachdem dieses Vorgehen zweimal geglückt ist, kommt es zu einer prekären Entscheidung: Wollt ihr die Little Sister ausbeuten und damit töten oder gebt ihr euch mit weniger ADAM zufrieden und lasst das Mädchen am Leben. Ähnliche Situationen begleiten euch das komplette Spiel über.
Euer Einsatz ist gefragt
Eine weitere Neuerung von
BioShock 2 ist der Multiplayer-Modus, der nicht wie das Hauptspiel vom Entwicklerteam 2K Marin entwickelt wurde, sondern auf das Konto des kanadischen Studios Digital Extremes geht. Zeitgleich zur Story angesiedelt, herrscht in Rapture ein unerbittlicher Bürgerkrieg in den Reihen der Splicer in dem ihr selbst aktiv werden könnt.
Insgesamt bietet der Multiplayer-Modus alle gängigen Spielmodi wie Capture the Flag, Deathmatch oder Team-Deatmatch, in denen maximal zehn Spieler gleichzeitig um die Vorherrschaft kämpfen. Ein motivierendes Rangsystem mit unzähligen freischaltbaren Waffen, Plasmiden oder Masken sorgt dafür, dass auch nach längerem Aufenthalt in der Online-Welt keine Langeweile aufkommt.
Unheimliche Kulisse
Was
BioShock damals schon von anderen Shootern positiv unterschieden hat, war die düstere Stimmung Raptures sowie die einzigartige Soundkulisse. Daran schließt auch der Nachfolger nahtlos an. Der brillante Stil konnte kompromisslos weitergeführt werden und beschert euch erneut eine emotionale Reise durch die Unterwasserstadt. Dazu trägt vor allem das erstklassige und düstere Art-Design der Umgebung im Stile der früher 1950er bei, was aber im Vergleich zu
BioShock nur geringe optische Verbesserungen mit sich bringt. Einen weiteren Teil macht die einmalige Soundkulisse aus. Lizenz-Musik aus staubigen Grammophonen und die verzerrten Stimmen der Little Sisters schaffen eine ganz spezielle und für einen Ego-Shooter sehr ungewöhnliche Atmosphäre.
Ausgezeichnet mit den folgenden GameRadio-Awards:
