Vor einigen Wochen bereits stellten wir euch in einer Vorschau das Wiiware-Spiel Swords & Soldiers vor, das nun auch für den PC erschienen ist. Mit schicker HD-Grafik und Online-Multiplayer-Modus aufgebohrt, wird ein ein klassisches Genre auf humorvoll-originelle Weise auf den Kopf gestellt. Auf horizontal scrollenden 2D-Schlachtfeldern treten drei alte Kulturen gegeneinander an, um ihre Reiche mit militärischer und okkulter Kraft auszudehnen. Doch lohnt es sich auch, die Spielzeit über ein paar Minuten auszudehnen?
Echtzeistrategie neu aufgelegt
Eine Stärke von
Swords & Soldiers liegt darin, einen Schritt rückwärts zu gehen, um sich gleichzeitig mit erschlagender Simplizität dem klassischen Echtzeitstrategie-Genre wieder zu nähern. Das Spiel ist ein Sidescroller, zweidimensional geht es immer von links nach rechts (Mehrspieler-Partien bilden die Ausnahme). Die Einheiten werden dabei nur stetig produziert, bewegen sich dann aber völlig selbstständig und bekämpfen das erstbeste Objekt, das sich ihnen in den Weg stellt. Alles ist daher vorrangig eine Sache des Timings und der Selektion von Einheiten und Zaubern. Dabei ist bloß noch auf den Gold- und Mana-Level zu achten, die Ressourcen des Spiels. Angesichts dieser Schlichtheit möchte man es im ersten Moment vielleicht nicht glauben:
Swords & Soldiers macht jedoch eine Menge Spaß.
Völkerschlachten
Drei antike Kulturen stehen euch im Spiel zur Auswahl. Jedes Volk zeichnet sich durch ihm je eigene Charakteristika aus: Die Wikinger sind brutal und prügeln gern einfach drauf los. Die Azteken sind eher hinterhältig, stellen Fallen und erwecken kampftüchtige Zombies zum Leben. Die Chinesen sind körperlich fragiler, aber abgefeimt im Kämpfen mit Feuerwaffen aus der Distanz. Die kulturellen Repräsentationen sind eine einzige Stereotypen-Kompilation, aber gerade das macht die Komik und cartoonhafte Knuffigkeit von
Swords & Soldiers aus.
Durch die drei Völker-Kampagnen werden Herausforderungen freigeschaltet. Diese bestehen daraus, möglichst vielen Angriffswellen standzuhalten, mit einem Wikinger eine möglichst weite Distanz zurückzulegen oder mit einem riesigen Felsbrocken so viele Gegner wie möglich, aber nicht die eigenen Truppen zu zermantschen. Außerdem gibt es noch den Modus Geplänkel (
skirmish mode), in dem Volk, Karte und weitere Optionen angepasst werden können. Alle Modi können in drei Geschwindigkeiten gespielt werden, plus Turbo nach Durchspielen der Kampagnen.
Der Witz kommt raus
Swords & Soldiers braucht nicht lange, euch zu beweisen, wie ernst es sich nimmt. Vielmehr erklärt es sich schnell von allein, sobald man die Wikinger als erstes Volk kennen lernt: Eine zähe Gruppe Krieger, die durch die Lande und gegen andere Kulturen in den Krieg zieht, um die Zutaten für die perfekte Barbecue-Soße anzusammeln. Da finden ferner Riesengemüse-Wettbewerbe statt und heilige Chilischoten wollen vor den Barbaren beschützt werden. Auf solche und andere Scherze verwendet das Spiel viele witzige Dialoge, die sich lohnen zu lesen, auch wenn sie manchmal etwas überhand nehmen. Das Voice-over ist urkomisch, die kurzen Kommentare der Figuren bei verschiedenen Aktionen unterstreichen den Comic-Charakter des gesamten Spiels.
Online-Barbarei
Der neue Multiplayer-Modus der PC-Version von
Swords & Soldiers ermöglicht Duelle mit Freunden und einfaches Matchmaking über Steam. Zurzeit ist es noch schwierig, mit der gerade erschienenen deutschen Version zufällige Mitspieler zu finden. Man verspricht aber Besserung, sobald das Spiel in den nächsten Wochen international veröffentlicht wird. Besser man verabredet sich mit einem Freund, das macht dann auch noch mehr Spaß. Während das Spiel jedoch einen passenden Gegner sucht, könnt ihr im Einzelspieler-Modus einfach die Kampagne fortsetzen und müsst nicht untätig verweilen. Außerdem gibt es eine Rangliste, in der ihr euch einen Platz ergattern dürft.
Eine PS3-Umsetzung von
Swords & Soldiers ist ebenfalls in Arbeit und soll noch diesen Herbst via PlayStation Network erscheinen.