Ezio Auditore da Firenze begibt sich in sein nächstes Abenteuer. Ubisofts größtes Projekt bisher soll Fans auf fast allen Konsolen zugänglich gemacht werden. Mit Assassin´s Creed 2 - Discovery wird ein völlig neuer Teil der Geschichte um den Assassinen erzählt. Ob das Spielprinzip auch auf dem Handheld Erfolgspotential hat, erfahrt ihr in unserem Review.
Die Inquisition in Spanien
In
Assasin´s Creed 2 - Discovery beginnt ihr euer Abenteuer ebenfalls als Assasine Ezio. Anfangs erhaltet ihr eine gute Einführung in die Steuerung und das Spielprinzip. Kurz darauf geht es auch schon nach Venedig, um die erste Mission zu erledigen. Nach und nach folgen weitere Einführungen und euch wird ein größerer Teil der Möglichkeiten offenbart, die der Handheld-Ableger bietet. Ihr könnt euch also langsam in die Steuerung eingewöhnen.
Nachdem ihr für Luis Santangel, einem mysteriösen Spanier, in Venedig einen alten Atlas besorgt habt, erfahrt ihr, dass in Spanien mehrere Assassinen von der Inquisition gefangen genommen worden sind. Ihr fühlt euch dazu verpflichtet, diesen zu helfen und diese aus den Fängen der Inquisition zu befreien.
Dadurch wird die eigentliche Geschichte von Ezio in
»Assassin's Creed 2 nicht unterbrochen, sondern nur um einen kleineren Themenkreis erweitert. Ihr wechselt den Schauplatz und geht einer von euch selbst auferlegten Aufgabe nach. Wie eh und je dürft ihr in Spanien die akrobatischen Fähigkeiten Ezios erproben und stellt euch etliche Gegner entgegen. Ob im offenen Kampf oder schleichend aus dem Hinterhalt - eure Klinge bekommt genügend zu tun.
Die Künste der Assassinen
Wie in der Konsolenversion ist Ezio auch in
Assassin´s Creed 2 - Discovery ein talentierter Assassine, der über verschiedene Fähigkeiten verfügt. Dazu zählt unter anderem seine akrobatische Gewandtheit. Ihr könnt die meisten Wände erklimmen, euch an Vorsprüngen hochziehen, von Dach zu Dach springen oder euch an Balken entlang schwingen. Die Sprünge führt ihr mit „B“ aus, die restlichen Fähigkeiten wendet Ezio von selbst an, wenn es angebracht ist.
Eine weitere oft gebräuchliche Fähigkeit ist das Schleichen, um ungesehen an Wachen vorbeizukommen oder um sich diesen ungesehen zu nähern. Mit dem Gedrückthalten von „L“ bewegt ihr euch langsamer, und leiser. Auch eure Sicht weitet sich dadurch etwas aus, um zu sehen, was sich vor oder unter euch befindet. Wenn ihr im Schleichmodus hinter einem Feind steht, könnt ihr diesen mit „Y“ auch kampflos töten.
Zudem ist Ezio in
Assassin's Creed 2 - Discovery ein Meister des Versteckens. Sowohl in Strohwägen, als auch hinter Fässern oder Torbögen könnt ihr euch vor unliebsamen Blicken schützen, um dem Gegner aus dem Weg zu gehen oder ihn leise von hinten zu ermorden. Die möglichen Verstecke werden euch jeweils angezeigt, und ihr könnt mit einem schnellen Drücken von „X“ dahinter verschwinden. Mit erneutem Tastendruck verlasst ihr das Versteck wieder und könnt euch weiter eurer Mission widmen.
Manchmal lässt sich der offene Kampf aber auch in
Assassin´s Creed 2 - Discovery nicht vermeiden. Doch auch hier weiß Ezio sich zu wehren. Mit „R“ könnt ihr Angriffe der Gegner blocken, mit „Y“ führt ihr selbst Angriffe aus. Mit dem richtigen Timing lassen sich sogar Konterangriffe starten, welche die Verteidigung des Gegners durchbrechen und ihn so in sein Grab bringen.
Später im Spielverlauf erlernt ihr noch weitere Fähigkeiten, die ihr sicherlich sinnvoll einsetzen könnt. Die Option der Wurfmesser ermöglicht es euch beispielsweise, Feinde bereits aus größerer Entfernung zu erledigen. Mit Fernkampfangriffe lassen sich viele Gegner noch leichter ausschalten und unnötiger Schaden im Zweikampf vermeiden.
Die eigentlichen Grundbewegungen beschränken sich auf das Steuerkreuz und den B-Knopf, um zu springen. Ihr könnt Wände nicht nur erklimmen, sondern auch eine gewisse Strecke daran hochlaufen. Auch Angriffe lassen sich damit kombinieren. Insgesamt erhält man allerdings trotz der wenigen Knöpfe eine große Zahl an möglichen Aktionen und Bewegungsabläufen.
Die Steuerung von
Assassin's Creed 2 - Discovery ist sehr simpel und größtenteils auch äußerst präzise. Lediglich beim Springen muss man sehr gut darauf achten, nicht zu früh oder zu spät abzuspringen, um auch wirklich an der geplanten Stelle zu landen - ansonsten stürzt man gnadenlos in die Tiefe und muss die Mission vom letzten Speicherpunkt an neu bewältigen. Bei Vorsprüngen, welche man nur mit einem Sprung erreichen möchte, müsst ihr Ezio sehr genau darunter platzieren, um anschließend auch am Vorsprung zu hängen. Dieses Problem könnt ihr allerdings minimieren, wenn ihr beim Anpeilen der Absprungstelle „L“ gedrückt haltet - im Schleichmodus macht Ezio nämlich deutlich kleinere Schritte als im normalen Laufmodus.
Gebührender Erfolg
Die Kampagne von
Assassin´s Creed 2 - Discovery ist in mehrere Gedächtnisabschnitte geteilt, welche wiederum aus verschiedenen Missionen bestehen. Für jeden geglückten Einsatz könnt ihr Rangpunkte erlangen. Diese ergeben sich daraus, wie viele Kills ihr geschafft habt, wie oft ihr gesehen wurdet, wie viel Schaden ihr erleiden musstet und wie viel Zeit ihr für die Mission benötigt hab. Je höher euer Rang ist, desto mehr Synch-Punkte erhaltet ihr. Mit diesen Punkten könnt ihr einige Extras freischalten, zum Beispiel die Kluft von Antonius, der euch im Spiel begegnen wird.
Grundsätzlich gibt es drei Arten von Missionen. In den
Schleichmissionen ist es wichtig, dass ihr nicht gesehen werdet. Erweckt ihr mehr als drei Mal die Aufmerksamkeit von Wachen, ist die Mission gescheitert und ihr müsst erneut beginnen. In der sogenannten
Freien Mission könnt ihr euch meistens Zeit lassen und die Karte erkunden. Hier könnt ihr Steckbriefe oder Karten einsammeln, die euch ebenfalls Punkte bringen. Und zu guter Letzt warten noch die
Jagdmissionen auf euch. Hier gibt es eigentlich nur eins zu tun: Rennen, rennen und nochmals rennen. Ihr werdet mit Pfeilen bombardiert und etliche Wachen sind euch auf den Fersen. Lange Zeit für Kämpfe bleibt euch hier also nicht. Möglichst schnell ans Ziel kommen - so lautet die Devise.
Natürlich könnt ihr eine Mission, nachdem ihr sie einmal beendet habt, immer wieder erneut spielen, dort einen höheren Rang erzielen oder wirklich alle versteckten Extras finden. Eine wirkliche Langzeitmotivation versteckt sich darin allerdings nicht.
Ebenfalls dürft ihr im Laufe der Hauptstory Herausforderungen freischalten, die euer Können auf eine harte Probe stellen. Zwar nimmt hier die Schwierigkeit noch etwas zu, doch mit etwas Übung sind auch diese zu meistern.
Ein nettes Extra, welches allerdings keinerlei Einfluss auf das Spiel an sich hat, ist die Möglichkeit, einen eigenen Steckbrief zu erstellen. Wer über den Luxus eines
Nintendo DSi verfügt, kann ein Foto von sich selbst schießen und dieses dann auf den in der Stadt verteilten Steckbriefen wiederfinden.
Das Renaissance- Spanien
Grafisch ist
Assassin´s Creed 2 - Discovery ganz vorne in der Riege der DS-Spiele dabei. Für NDS-Verhältnisse sehen sowohl das Venedig beziehungsweise Spanien der Renaissance als auch die Animation von Ezio Auditore de Firenze fantastisch aus.
Der normale Spielbildschirm unterteilt sich in zwei separate Teile. Auf dem Touchpad erscheint eine Karte, welche euch euer Missionsziel, euren Standort und gegebenenfalls Gegner anzeigt. Das obere Display stellt den Spielbildschirm dar. Hier bewegt ihr Ezio und kämpft gegen die Inquisition und andere Gegner. Von der farblichen Gestaltung und auch von der Präsentation her gibt es nichts zu meckern. Ezio wurde sehr lebendig animiert, und bei heimlichen Kills oder bei Komboangriffen und Konters erfolgt eine Nahaufnahme von Ezio und seinem Gegner. Hier wird die Grafik des DS wirklich komplett ausgenutzt und die Entwickler zeigen ihre Liebe zum Detail.
Leider wirken die Levels in
Assassin's Creed 2 - Discovery alle sehr ähnlich. Deutlich unterschiedliche Orte sind nicht auszumachen - natürlich spielt sich alles in der gleichen Stadt ab, allerdings hätte ein größerer Wiedererkennungswert den Örtlichkeiten sicherlich nicht geschadet. So hat man zwar immer schöne Fassaden aus der Renaissance als Hintergrund, allerdings gleicht eine der anderen. Orientierung anhand des Hintergrundes ist leider kaum möglich.
Musikalische Begleitung ist zwar kaum vorhanden, doch die Atmosphäre Spaniens wird dennoch gekonnt erzeugt. Das Klirren von Schwertern im Kampf, das Stöhnen von ermordeten Feinden oder die Rufe von verfolgenden Wachen treiben euch beim Spielen an. Sehr schön ist hier die Synchronisation der Wachen, die zwar in Englisch rufen, aber dennoch Leben in das Spiel bringen. Auch die restlichen Vertonungen, wie die Geräusche beim Erklimmen von Wänden oder beim Laufen über den Boden, erzeugen eine lebendige Stimmung.