Während Agent J und Agent K nach langer Zeit mal wieder Alienabschaum auf der Leinwand hinterherjagen, dürfen Konsolenspieler nun mit Men in Black: Alien Crisis ebenfalls zu überdimensionalen MiB-Knarren greifen und sich durch Alienhorden schießen. Entwickler FunLabs durfte sich mal so richtig austoben, getreu dem Motto: "Mal sehen, was wir mit grafischer Tristesse, monotonem Dauergeballer auf Schienen und einer Hauptfigur mit dem Charisma einer Glühbirne so reißen können.". Lest in unserer Review, wie die aktuelle Versoftung der Männer in Schwarz wirklich ist - reicht es gar für einen Trash-Award?
Wie die Lizenz vor die Hunde geht
Wenn selbst Will Smith nicht seinen kostbaren Namen für ein Videospiel hergeben will, kann es nicht gut um das Produkt bestellt sein. Stattdessen hat man die MiB-Lizenz genutzt, um einen sprechenden Mops, besser bekannt als Frank oder Agent F, als müden Ersatz für die Protagonisten des Films herzunehmen. Da unser Black Man in Black gänzlich fehlt, muss natürlich ein blasser, austauschbarer Held her, ausgestattet mit einer endlosen Palette an blöden Sprüchen. Peter Delacoeur ist da wohl erste Wahl gewesen, schließlich klopft der schon Sprüche ohne erst gefragt zu werden. Peter, gerade die Clownschule mit Bravour abgeschlossen, erledigt in seiner Freizeit gern Geschäfte für zwielichtige Auftraggeber, denen man zwar schon nach einer Sekunde ansieht, dass sie wohl nichts Gutes im Schilde führen, was unseren Aushilfskomiker aber wenig interessiert, schließlich braucht der Mann Moneten. Ein gestohlenes antikes Artefakt später soll Peter auch schon eliminiert werden. Zum Glück des Langfingers ergibt sich daraus schnell eine wilde Schießerei mit Aliens. Schlussendlich wird Peter von den Men in Black engagiert um unseren ehemaligen Auftraggeber und seine Alien-Sympathisanten auszuschalten, das antike außerirdische Artefakt zu bergen und so einen Krieg der Welten zu verhindern.
Ballern, noch mehr ballern und Adventure-Einlagen
Das Spielprinzip von
MiB: Alien Crisis ist schnell erklärt. Unser Held bewegt sich wie auf Schienen durch die Level, wir dürfen lediglich in Deckung gehen und mit unseren futuristischen Knarren kräftig austeilen. Railshooter at it's best quasi, das ganze Spielchen ist übrigens auch mit der Lightgun
Top Shot Elite Gun steuerbar. Das Waffenarsenal erstreckt sich von Plasma-Shotguns über Dauerfeuerknarren bis hin zur kultigen grillenden Zirpe (klein aber fein!), die sich alle upgraden lassen. Aufgepeppt wird das Dauergeballere duch Fähigkeiten, die einen gewissen taktischen Aspekt ins Spiel bringen. So kann man beispielsweise ein Schild erzeugen um Projektile auf die Gegner umzulenken oder etwa eine Granate werfen, die Feinde im Umkreis anhebt. In manchen Momenten haben wir uns sogar erwischt wie wir dabei kurz Spass hatten! Da
MiB: Alien Crisis aber so monoton ist wie Nachrichtensprecher Peter Klöppl, weicht der aufkeimende Spass schnell einem ausgedehntem Gäääähnen.
Zwischen den Ballereinlagen zu Fuß, "lockert"
MiB: Alien Crisis das Geschehen durch Ballereinlagen im fliegenden Auto auf. Keine Sorge, die spielerische Tristesse bleibt auch hier erhalten. Wir ballern munter weiter auf Aliens, während Agent F den Comedy-Preis mit Agent P ausmacht. Das Highlight solcher Missionen ist dann das geschickte Umfliegen von Minenfeldern. Wer jetzt aber dachte, weniger Spielspass geht nicht mehr, der hat nicht mit FunLabs gerechnet. Denn mal ehrlich, was passt besser in einen Railshooter als Adventure-Sequenzen?! Dass ihr kein zweites
Monkey Island erwarten braucht müssen wir jetzt nicht extra erwähnen, hoffen wir doch. In einer dieser Adventureabschnitte sollen wir auf einer dekadenten Party brisante Infos besorgen. Also laufen wir in Super-Bullet-Time von einer NPC-Schnarchnase zur nächsten und führen Konversationen, die atemberaubend schlecht synchronisiert wurden, um an die gewünschten Informationen zu kommen. Ab und an gibt es dann noch ein Mini-Rätsel zu lösen. Nach solchen Abschnitten macht der Rest des Spiels immerhin wieder mehr Spass.
Warnung! Kann Spuren von Spielspass enthalten
Men in Black: Alien Crisis macht vieles falsch, aber wenigstens funktioniert die Steuerung. Soviel zum Positiven, denn sowohl die Grafik als auch der Sound sind nicht erwähnenswert. Schlechte Animationen und schwachen Texturen lassen Erinnerungen an Xbox und PlayStation 2 wach werden. Während der Soundtrack belanglos im Hintergrund vor sich hindümpelt, ist die Synchro leider auffallend schlecht ausgefallen, unser aller Lieblingsmops Frank mal ausgenommen. Wenigstens ist der Terz nach drei bis vier Stunden auch schon vorbei. Dann kann man sich entweder auf Highscorejagd begeben oder aber mit einem Kumpel zu zweit antreten. Zugegeben: Hier macht
MiB: Alien Crisis dann doch mal wieder für fünf Minuten Spass.