Im Zuge der Zielgruppenerweiterung bringt Nintendo allerlei innovative Eingabegeräte auf den Markt. Angefangen beim DS mit seinem Touchscreen über die Bewegungsteuerung der Wiimote bis zum angekündigten Wii Vitality Sensor, einem Pulsmessgerät, haben vor allem Casual Gamer einige Kontrollmöglichkeiten ins Herz geschlossen. Im April 2008 erschien Wii Fit, das das Balance Board, eine Waage, die neben Gewicht auch Gewichtsverteilung misst, benutzte. Vom Verkaufshit erscheint nun eine erweiterte Version. Unsere Eindrücke vom Probespielen mit Wii Fit Plus lest ihr in den folgenden Zeilen.
Wii Fit plus X
Zuallererst: Alle aus
Wii Fit bekannten Elemente wurden quasi unverändert übernommen. Betreffe es die Menüführung, die Übungen oder die Statistiken, was der Vorgänger bot, hat
Wii Fit Plus auch. Ziel von Nintendo ist es, das alte
Wii Fit abzulösen.
Wii Fit wird komplett aus dem Handel verschwinden und durch
Wii Fit Plus ersetzt, das für Käufer, die bereits ein Balance Board besitzen, einzeln und als Bundle mit der Hardware erhältlich sein wird. Allein wird
Wii Fit Plus knapp 20 Euro kosten, im Bundle mit dem Balance Board 95 Euro. Hier könnte man sogar sparen, wenn man nun das Bundle mit
Wii Fit (65 Euro) und später das Spiel alleine kauft. Seltsame Preispolitik!
Aber was ist nun neu? Neben jweils drei neuen Yoga- und Muskelübungen gibt es die neue Übungskategorie "Training Plus". Vom Prinzip her ähneln die Minispiele den Balanceübungen sehr, da es jedoch ganze 15 neue Spiele sind, macht die Einführung der Kategorie Sinn. Ferner wurde das Spiel etwas benutzerfreundlicher gestaltet, was die Trainingsplanung anbelangt, dazu jedoch später mehr.
Minispielmania
15 neue Minispiele haben es, wie bereits erwähnt, in das Spiel geschafft. Wie bereits beim Vorgänger sind diese nichts für ein ernsthaftes Muskelaufbau- oder Ausdauertraining, sondern dienen einzig und allein dem Amüsement. Nach dem Motto "Mit
Wii Fit Plus den Geist trainieren" gibt es zum Beispiel das Hüftrechnen. Um euch herum sind Zahlen, die ihr mit der Hüfte auswählen müsst, dass sie zusammengezählt 10 ergeben. Vielleicht kein Ersatz für
Dr. Kawashima, aber der Anblick eines Menschen, der vor dem Fernseher steht und wild mit der Hüfte in verschiedene Richtungen schwingt, ist einfach köstlich.
Nicht minder schön anzuschauen ist, wer sich am Hindernisparcour versucht. Durch schnelle Schritte (ob ihr nur das Gewicht verlagert oder wirklich lauft, bleibt euch überlassen) bewegt ihr euch voran und müsst dabei auf Objekte wie schwingende Kugeln oder bewegliche Böden achten. Nähert ihr euch einem Abgrund oder rollt ein Baumstamm auf euch zu, müsst ihr springen - beziehungsweise euer Mii.
Sehr spaßig ist auch die Schneeballschlacht, die bei der Steuerung auf eine Kombination aus Wiimote und Balance Board setzt, wie einige der neuen Spiele. Durch Neigen nach rechts und links, schaut ihr hinter eurem Schutzwall hervor. Mittels Pointerfunktion der Wiimote visiert ihr nun die Gegner an und werft mit A. Wenn euch ein Gegner abwerfen will, einfach wieder hinter dem Wall verstecken. Ebenfalls freuen dürft ihr euch auf Spiele wie Hühnerflug, Kugeln Sortieren und Skateboard fahren.
Neue Trainigsgestaltung
Jeder hat unterschiedliche Trainigsziele. Der eine will einfach etwas abnehmen, der nächste hat oft Verspannungen, denen er entgegenwirken möchte, und wieder ein anderer hat seinen Problemzonen den Krieg erklärt. Um auf diese Ziele einzugehen, sind die Übungen nicht nur nach Muskel, Yoga, Aerobic und Balance eingeteilt, sondern auch in Lifestyle, Jugend, Gesundheit und Form, jede Kategorie mit jeweils drei Unterkategorien. Hier werden euch dann beispielsweise Übungen vorgeschlagen, die die Hüftmuskulatur trainieren.
Ferner wird bei allen Übungen das metabolische Äquivalent (MET) angegeben. Mit MET wird die körperliche Aktivität gemessen, auf der Couch zu sitzen, hat zum Beispiel 1 MET. Der Wert ist sehr hilfreich, offenbart aber auch Schwächen des Spiels. Viele Balancespiele haben zum Beispiel nur 2 MET, womit wir noch nicht einmal im moderaten Aktivitätsbereich angelangt sind.
In Kombination mit eurem Körpergewicht kann über das metabolische Äquivalent auch die verbrauchte Kalorienzahl ungefähr berechnet werden. Im Spiel selber gibt es auch Tabellen, in denen ihr nachschauen könnt, welche Mahlzeit wie viele Kalorien enthält. So könnt ihr zum Beispiel festlegen, dass euer Ziel ist, so viele Kalorien zu verbrennen, wie die Tüte Chips vom Vorabend enthielt. Auch wenn keine Exaktheit gewährleistet ist, ist diese Orientierungshilfe doch sehr praktisch.
Wo wir bei der Exaktheit sind: Beim Körpertest wird wieder auf den BMI zurückgegriffen, das Verhältnis von Gewicht und der Größe ins Quadrat. Weil Muskeln allerdings schwerer sind als Fett, bekommen muskulöse Menschen vom Spiel des öfteren erzählt, dass sie übergewichtig sind. So zuverlässig ist diese Methode also nicht.