Lang, lang ist's her, inzwischen fast 23 Jahre, als Will Wright mit Sim City den Grundstein zur bis dato erfolgreichsten Städtebau-Simulation legte. Im Februar 2013 veröffentlicht das Entwicklungsstudio Maxis unter der Schirmherrschaft von Electronic Arts die Neuauflage des Klassikers. Angesichts der Mühen, die das ambitionierte Entwicklerteam in ihr Werk legt, könnte man dabei schon von einer Hommage sprechen. Wir haben uns den potentiellen Megahit einmal näher angesehen und verraten euch, warum ihr für Sim City in eurem Budget für den kommenden Februar etwas Platz einräumen solltet.
Wir erinnern uns...
1989: Mit
Sim City wird der Urvater aller Städtebau-Simulationen geboren. Fans schließen den noch sehr schlicht präsentierten Stadt-Editor schnell ins Herz. Der Auftakt in eine der erfolgreichsten Videospielserien.
1993: Dreidimensionale Grafiken hielten Einzug.
Sim City 2000 brachte vor allem kosmetische Verbesserungen sowie neue Gebäude ins Spiel.
1999: Kurz vor der Jahrtausendwende veröffentlichte Maxis mit
Sim City 3000 den dritten Teil der Serie. Das verbesserte Grafikgerüst konnte jedoch nicht über mangelnde Abwechslung hinwegtäuschen. Das Mikromanagement wirkte zu Anfang unausgegoren, wurde jedoch im Laufe der Zeit stark angepasst.
2003: Detailliertere Gebäude und eine stark belebte Stadt erhöhten die Atmosphäre von
Sim City 4. Aufgrund mangelnder Neuerungen wurden viele Fans abgeschreckt.
2008: Das Aus für jeden ambitionierten Städtebauer.
Sim City Societies bot viele sinnvolle Neuerungen, ließ jedoch jeglichen Anspruch vermissen.
Der Neuanfang
Wenn Lead-Designer Stone Librande über sein aktuelles Projekt spricht, gerät er regelmäßig ins Schwärmen. Ein komplexes, motivierendes und ungemein faszinierendes Projekt sei es, das zurzeit unter seinen wachsamen Augen Gestalt annimmt. Blumige Worte, mit der schon vorab Werbung gemacht werden soll? Mit Sicherheit, dennoch scheinen sie der Wahrheit zu entsprechen! Wer nun skeptisch die Stirn in Falten legt, dem sei verraten, dass es uns anfangs nicht anders ging. Die Neuauflage von
Sim City hat das Zeug, den Erfolg seiner Vorlage von 1989 zu überflügeln - sowohl in Sachen Komplexität als auch Anspruch scheint der Stadtbau-Simulator im Vergleich zum Vorgänger
Sim City Societies um 180 Grad gewandelt zu haben. Tiefgang, Anspruch und gestalterische Freiheit halten Einzug.
Insbesondere letzteres hebt Librande hervor. Restriktionen und Ziele gibt es zunächst keine. Die Ambitionen und Vorlieben des Spielers stehen im Vordergrund. Doch egal, ob ihr mit eurer geplanten Metropole eine große Population erreichen, möglichst viel Geld anhäufen, eure Heimatstadt nachbilden oder schlicht drauflos bauen möchtet, die Ausgangssituation ist immer dieselbe: Unbebaute Landflächen. Diese sollte idealerweise zu dem geplanten Spielziel passen.
Die Straße
Grundvoraussetzung für das Errichten eines jeden Gebäudes ist die Straße. Sie stellt, wie bereits in den Vorgängern, ein zentrales Element eurer Stadt dar. Weiterhin gilt es zunächst, eine Verbindung mit der "Außenwelt" zu knüpfen. Der Anschluss der städtischen Infrastruktur mit der Autobahn stellt dabei die einfachste Alternative dar. Ohne Anbindung nach außen werden keine neuen Sims in die Stadt gelangen, Touristen fern bleiben und der Handel zum Ding der Unmöglichkeit. Sehr komfortabel: Unterhalb der Straßen werden automatisch Wasser-, Strom- und Abwasserleitungen gelegt.
Eine gut ausgebaute Infrastruktur ist also von enormer Wichtigkeit und war im
Sim City-Universum noch nie so vielfältig. Angefangen vom normalen Auto über Busse und Straßenbahnen bis zum Schiffs- und Flugverkehr wird
Sim City diesbezüglich eine Menge zu bieten haben.
Die Ansprüche der Sims
Sobald die ersten Straßen errichtet wurden, können die ersten Stadtbewohner, sogenannte Sims, Einzug halten. Damit sie in der neu errichteten Stadt eine neue Heimat finden können, sind entsprechende Wohngebiete essentiell, auf denen sie ihr Eigenheim errichten können. Die Wohnhäuser werden dabei von den Sims selbst aufgebaut. Euch kommt lediglich die Aufgabe zu, eine entsprechende Baufläche zu erschließen. Das selbe Vorgehen gilt auch für Gewerbe- und Industriegebiete. Das Ansiedeln von Bürgern, Gewerbe und Industrie kann der Spieler nur passiv steuern. Ihr habt dafür Sorge zu tragen, dass die zentrale Grundvoraussetzung erfüllt ist: Die Zufriedenheit der Bürger. Genau in diesem Punkt wird die Essenz des Spiels offenbar. Schließlich wollen die Sims ihre Freizeit möglichst unterhaltsam und abwechslungsreich gestalten, ihre Einkäufe erledigen und verlangen nach Jobs, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Weiterhin gilt es freilich auch, die Grundbedürfnisse zu befriedigen. Eine durchgehende und saubere Wasserversorgung, eine zuverlässige Stromversorgung und die Beseitigung von Abwasser und Abfällen sind nur einige der grundlegenden Standards, die die Bewohner an ihre Stadt stellen. Das damit einhergehende Mikromanagement sollte man als sorgsamer Schirmherr der Metropole nicht unterschätzen.
Große Ambitionen
Schon der erste Blick auf
Sim City hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Gebäude, die hinsichtlich des Detailgrads problemlos mit denen aus
Anno 2070 mithalten können, Straßen, auf denen sich zahlreiche Autos verschiedenster Bauart tummeln samt Bussen, Straßenbahnen sowie Züge - und das parallel nebeneinander. Eine große Ansammlung von Bürgern steht vor dem Stadion an, um einem Konzert beizuwohnen. Andere bevölkern die Einkaufszentren und Bürgersteige. Dabei hat jeder einzelne von ihnen seine eigenen Vorlieben, Abneigungen und Probleme, welche ihr bequem via Knopfdruck einsehen könnt. Eine Komfortfunktion, die ihr im Spielverlauf sehr oft nutzen solltet. Denn zufriedene Bürger bleiben nicht nur ihrer Heimat treu, sondern locken auch weitere Menschen in eure Stadt. Auch in der Gesamtbetrachtung sind die Statistiken abermals von zentraler Bedeutung. Sie zeigen allerlei wichtige Gegebenheiten wie Umweltverschmutzung, Verkehrsdichte oder eben die Zufriedenheit der Bevölkerung an.
Auch abseits der Bedürfnisse sind verschiedenste Kausalketten zu beachten. So fördert eine gut ausgebaute Infrastruktur die lokale Wirtschaft. Als weiteres Beispiel kann die Universität genannt werden. Derart ausgebildete Arbeitskräfte ermöglichen die Eröffnung von High-Tech Unternehmen in der Stadt. Selbstredend darf in der heutigen Zeit auch eine entsprechende Onlineanbindung nicht fehlen.